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Paraffin:

Wachsverfälschung durch Paraffin

Seit 100 Jahren ist die Panscherei mit Paraffin bekannt und nimmt immer wieder dramatische Ausmaße an. Zuletzt gab es in 2012 einen großen Skandal, bei dem die damalige Firma Kellmann mit Paraffingepanschte Mittelwände in Umlauf brachte. Dabei ist noch anzumerken, dass diese Mittelwände ein Kontaktgift für die Bienen enthielten und somit hunderte Bienenvölker damit getötet wurden. Aktuell haben wir wieder mindestens einen solchen Fall bei dem übertrieben wurde und 100% eingefärbtes Paraffin in Umlauf kam. Wie kann man ohne vorherige Analyse Wachs direkt vom LKW kaufen? Wie kann man es im Anschluss ohne Analyse einfach umarbeiten und in Verkehr bringen? Völker mit solchen Mittelwände können unterschiedliche Schadbilder zeigen. Es gibt fälle bei denen Mittelwände mit einem Kohlenwasserstoffgehalt von 18-20% bereits bruttötend wirkten und in anderen Fällen waren selbst 100% Parraffinmittelwände kein Problem. Die Wissenschaftler sind noch am forschen, haben aber bisher nur eine Erklärung und die zielt auf die Qualität des eingesetzten Paraffin ab. Oft werden zudem hochgiftige Mittel gefunden die hier sicher nichts zu suchen haben. Neben Brutschäden, bei denen die Larven bereits absterben, gibt es auch Fälle bei denen die Jungbienen nicht aus diesem Wachs schlüpfen können und stecken bleiben. Am meisten brechen jedoch die Waben zusammen. Durch den niedrigeren Schmelzpunkt sacken die Waben bei Wärme schnell in sich zusammen. Dies kann für die Bienen ebenfalls böse ausgehen, denn wenn solche Waben zusammen sacken, ist die Brut verloren die sich darin befand und im Honigraum führt dies dazu, dass der Honig sich über die Bienen im darunterliegenden Brutraum ergießt, was zu Stress führt und die Bienen aufbrausen. Beim Aufbrausen wird noch mehr Wärme erzeugt und am Ende wird das Volk unter den zusammenbrechenden Honigwaben begraben und stirbt einen Qualvollen Tod.

Haben Umarbeiter einen Vorteil, ausser der Bereicherung durch die Beimischung von günstigem Paraffin? Ja das haben sie! Die tatsächliche Ursache bei geringen Beimischungen ist weniger der höhere Gewinn durch Streckung der Wachsmenge sondern eher die Situtaion, dass echtes 100% CeraApisMellifera Bienenwachs bei den meisten Anlagen dazu führt, dass es sich relativ schwierig und langsam verarbeiten lasst da es gerne reißt. Sobald hier Paraffin in geringen Mengen beigemischt wird, können die Anlagen erheblich schneller laufen und das Wachs ist weniger brüchig/ bleibet nicht mehr an den Walzen haften.

Sind hier nur die Umarbeiter die schwarzen Schafe? Nein! Auch viele Imker schmelzen alles aus Wachs (z.B. Kerzenreste) ein und im besten Fall lassen sie dieses Wachs umarbeiten, im schlimmsten Fall wird es umgetauscht und der nächste Käufer hat dann das Zeug an der Backe.

Ein größerer Händler arbeitet nicht selbst um und kauft daher von verschiedenen Umarbeitern Mittelwände zu. In seinem Wachsschrank haben sich die letzten Jahre so manche Proben mit Analysen und Schmelzproben angesammelt, da findet sich so fast jeder mit Rang und Namen unter den Proben mit zu hohem Kohlenwasserstoffgehalt, was auf eine Beimischung von Paraffin zurück schließen lässt.

Von einem der größten Umarbeiter in Deutschland erfuhren wir, dass den Händler das gute Bienenwachs oft zu teuer sei und daher werde entweder Wachs angeliefert oder direkt mit klaren Vorgaben bestellt. Zu seiner Absicherung kommt dann aber auf seine Rechnung an den Händler ein Vermerk darauf, dass es sich um „technisches/chinesisches“ Wachs handelt, welches nicht für den Einsatz in Bienenvölkern geeignet ist. Davon bekommen dann aber die Kunden des Händler nichts mit und werden sogar oft mit Analysen von vor 4 Jahren im Glauben gelassen, die Ware sei in Ordnung.

Dr. Klaus Wallner berichtete selbst, dass Zertifikate und Analysen oft nicht das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt wurden. Selbst seine eigenen Zertifikate/Analysen werden hierzu missbraucht und fleissig per Photoshop bearbeitet und kopiert.

Zusammengefasst kann man also sagen, der kleine Umarbeiter und Händler ist auf das angewiesen, was ihm seine Imker und sein Umarbeiter liefern, theoretisch kann man ihm hier kaum einen Vorwurf machen, zumal die Haftungsfrage dann ja auch beim Umarbeiter liegen dürfte. Die andere Seite bei der Umarbeiter bewusst Material einkaufen, welches sich unter dem Weltmarktpreis für Bienenwachs bewegt und dann noch nicht mal eine Analyse vornehmen, handelt hier schon regelrecht grob fahrlässig, wenn nicht sogar vorsätzlich!